13.11.06

Anglerlatein

Was treiben zwei quirlige Gesellen samstags um halb sieben in der Früh am Strand? Da fallen ordentliche Erasmus-Studenten ja eigentlich gerade erst ins Bett! Aber, wie sagt ein altes Sprichwort? Früher Vogel erspart den Zacken aus der Krone, da kommen auch unsere beiden Freunde nicht drumrum. Sie haben sich ja aus zweierlei völlig redlichen Motiven auf den Weg gemacht: Dem Beobachten des Sonnenaufgangs und außerdem der Nahrungsbeschaffung. Ersteres ist schnell erledigt, nach zehn Minuten, in denen man ja auch noch hätte liegenbleiben können, ist es schon hell, schön wars.
Nun das eigentliche Vergnügen: Der aufmerksame Leser hat es längst erraten, es ist Mitte November, die Saison der Tintenfische ("pulpes") hat begonnen. Und wer genug Unfug im Kopf hat, der besorgt sich schnell die notwendigen Utensilien, um sich keinen guten Fang entgehen zu lassen. Eine fünfzig Meter lange Schnur wie ein Lasso über den Kopf schwingen, raus ins Meer damit, und dann langsam reinholen...eine Tätigkeit von fast meditativer Stupidität, bestens geeignet, um die Morgenstunden totzuschlagen, die man sonst ja auch nur im wohlverdienten Halbschlaf zugebracht hätte.
Und weil sich schon nach kurzer Zeit- es geht auf den Mittag zu- der gewünschte Erfolg fast eingestellt hat, wird beschlossen, das Kapitel zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Der knapp bemessene Fang- es gibt eben noch so richtig dumme Fische- wird nach allen Regeln der Kochkunst irgendwie frei Schnauze zubereitet und schmeckt auch so. Ganz gut. Und die Saison fängt grade erst an...



(Natürlich wird hier der Fang nicht gezeigt. Meine Kamera war nicht groß genug.)